Es ist schon beschämend, dieser Tage in Peking. Unterstützer von Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo stehen unter Hausarrest, seine Frau wird seit Wochen strengstens bewacht. Sie darf mit niemandem sprechen,
chanel taschen preise, ihr Haus nicht verlassen. Sie ist keines Verbrechens angeklagt, nur
einfach so in Sippenhaft genommen. Reihenweise werden unbescholtene Bürger daran gehindert, China zu verlassen. Sie werden
einfach am Flughafen “einkassiert”. Angeblich weil sie die Staatssicherheit gefährden könnten. Und gleichzeitig rüstet die Regierung kurz vor der Preisverleihung in Oslo verbal auf. Als ich die Pressekonferenz des chinesischen Außenministeriums besuchte, traute ich meinen Ohren kaum. Da beleidigt die Sprecherin die Mitglieder des Nobelkomitees mit den Worten, sie seien „Regisseure und Schauspieler einer antichinesischen Posse“. Da erdreistet sich die chinesische Regierung zu behaupten: „Die Vergabe des Nobelpreises an Liu Xiaobo wird von den meisten Ländern der Welt, die sich für Gerechtigkeit ein
setzen, nicht akzeptiert.“ Von “den meisten Ländern der Welt”? Ob sie eine Liste dieser “meisten Länder” präsentieren könne, wurde die Sprecherin gefragt. Sie konnte es nicht. Länder, die sich für Gerechtigkeit ein
setzen, haben die Entscheidung des Nobelkomitees nicht akzeptiert? Die Bundesrepublik Deutschland hat die Entscheidung akzeptiert, wird einen Vertreter zur Verleihung entsenden. Heißt das, Deutschland ist ein Land, das sich nicht für Gerechtigkeit ein
setzt? Und diese Beleidigung bleibt
einfach so stehen? Wie weit darf die chinesische Regierung gehen? Wie viel darf man sich gefallen lassen? Die Bürgerrechtler in China müssen sich viel gefallen lassen. Sie werden mundtot gemacht. Jetzt müssen andere sprechen. Politischer Druck und wirtschaftliche Erpressung, führen zum Erfolg. Darauf hoffen die Machthaber in Peking. Und wer schweigt, gibt ihnen recht.